Der klare und warme Ton seiner Trompete lässt sofort erahnen, wer das Instrument führt. Mathias Eick verfügt nicht nur in dieser Hinsicht über einen hohen Wiedererkennungswert, auch seine Kompositionen strahlen eine gewisse Dramatik aus, an die man sich auf seinen wunderbaren Vorgängerwerken bereits gewöhnt hat.
Diese waren oft als Konzept-Alben angelegt, die in der Lage waren, durch die Musik entsprechende Bilder im Kopf zu erzeugen. Das Album „Lullaby*“ zu nennen, weckt natürlich die Erwartung, hier mit äußerst ruhigen Tönen konfrontiert zu werden, die den Hörer nach einem anstrengenden Tag wieder in die Entspannungszone transportieren. Man wird aber schnell merken, dass das offensichtlich nicht die Absicht des Albums ist. Selbst das namengebende Titelstück versprüht mehr Energie, als einem zum Herunterkommen lieb sein kann: dafür sind „My Love“ oder „Free“ schon besser geeignet. Falls die Augenlider gegen Ende des Albums doch auf Halbmast hängen sollten, könnte das finale Stück „Vejle“ dafür sorgen, wieder in der Realität anzukommen. Verantwortlich dafür, die Eick‘schen Kompositionen hörbar zu machen, sind Kristjan Randalu am Piano, Ole Morten Vågan am Kontrabass sowie Hans Hulbækmo am Schlagzeug. Die Tradition der skandinavischen Musik ist stets mit Händen zu greifen und man ertappt sich dabei, große Bewunderung für den Schöpfer solcher Klänge zu empfinden. Auf zwei Stücken setzt Mathias Eick seine Kopfstimme ein, um eine geradezu mystische Stimmung zu erzeugen.
Mathias Eick schafft es, die hohe Qualität seiner Alben mindestens zu halten, wenn nicht sogar zu steigern.
| Titel | Mathias Eick – Lullaby |
| Label | ECM Records |
| Angehört von | Ralf Henke |
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