Zunächst gilt es zu versuchen, die Schnittmenge aus an hochwertigen Aufnahmen Interessierten einerseits und an Free Jazz Fans andererseits herauszuarbeiten. Letztere Vorliebe sollte in ausreichendem Maße vorhanden sein, sonst kann auch bei einer noch so guten Aufnahmequalität keine Freude aufkommen.
Wem der Sound besonders wichtig ist, auch wenn nur Musik zu hören ist, die sich jeder noch so gewagten Kategorisierung entzieht, der kann mit „Freddie Ain’t Ready!*“ einen großen Wurf landen. Wer sich in dieser Beschreibung irgendwo wiederfindet, der sollte in Erwägung ziehen, das neueste Werk des 90jährigen Bobby Bradford der Musiksammlung hinzuzufügen. Dieser hat seit 1953 mit dem Free Jazz-Pionier Ornette Coleman, später auch mit Eric Dolphy zusammengearbeitet. Den damals eingeschlagenen Weg hat er bis heute konsequent fortgeführt, ihn sogar noch um weitere experimentelle Aspekte erweitert. Die vier Musiker Bobby Bradford, sein Cousin William Roper, Brian Walsh und Garth Powell agieren auf den sechs Stücken an über 30 Blas- und Schlaginstrumenten, die in einer phänomenalen Live-Atmosphäre aufgenommen wurden und deren Klang sich verlustfrei bis ins heimische Hörzimmer erhalten hat. Über die Musik kann man allerdings geteilter Meinung sein. Die Erklärungen, die im Klappcover zu jedem Stück abgedruckt sind, helfen leider auch nicht weiter, zu abstrakt ist die gebotene Musik (keine Ahnung, ob man dieses Wort dafür wirklich verwenden sollte).
Der Klang ist perfekt, die Musik aber zu speziell, um darüber zu urteilen.
| Titel | Bobby Bradford and His CuZns – Freddie Ain’t Ready! |
| Label | Intervention Records |
| Angehört von | Ralf Henke |
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