Vermutlich wird die Gruppe der Leser, die an hochqualitativen Aufnahmen interessiert sind, deutlich größer sein, als diejenige, die sich an traditioneller chinesischer Musik erfreut. Wer sich beiden Gruppen zugehörig fühlt, hat in der 2007 entstandenen und 2010 erstmals veröffentlichten Aufnahme „Sorrow of the River“ das Album der Wahl.
Dem Anspruch des Werkes angemessen, werden im beiliegenden Booklet sämtliche technische Aspekte aufgeführt, angefangen bei den Mikrofonen, weiter zu den Kabeln bis hin zu den Verbindungselementen, natürlich wird auch das verwendete Studio-Equipment einzeln vorgestellt. Mit diesen Mitteln sind neun Stücke entstanden, auf denen der mehrfach ausgezeichnete Suona-Spieler Guo Ya-zhi zusammen mit dem Hong Kong Chinese Orchestra die chinesische Musiktradition zelebriert. Die Suona ist ein aus Holz bestehendes, konisches Holzrohr mit einem Messing-Mundstück, das einen hohen und durchdringenden Ton produziert. Diese uns vielleicht durch Besuche in chinesischen Restaurants in Ansätzen bekannte Musik wurde vielleicht noch nie so hochwertig aufgenommen. Um dies noch zu steigern, wurde die Aufnahme in den Abbey Road Studio nochmals überarbeitet und nun auf transparentem Vinyl erneut veröffentlicht. Zumindest dem Rezensions-Exemplar müssen aber leider gelegentliche Knack- und sehr präsente Brummgeräusche attestiert werden, so dass angesichts des hohen Preises die LP nur dort gekauft werden sollte, wo man auch ein Rückgaberecht hat.
Die besonderen Momente finden gleich zu Beginn statt, wenn bei hoher Lautstärke die Schläge auf eine große Trommel die Fenster in Schwingungen versetzen. Neben der Suona ist Guo Ya-zhi auch auf dem Tenorsaxofon aktiv und sorgt damit auf einem Stück für Klänge, die einem nicht ganz so fremd vorkommen, wie der Rest der Aufnahme.
Fernöstliche Klänge, konserviert in beeindruckender Aufnahmequalität.
| Titel | Guo-Ya-zhi – Sorrow of the River |
| Label | MA Recordings |
| Angehört von | Ralf Henke |
Jetzt zu unserem Newsletter anmelden und keinen Test mehr verpassen.
