Die von ECM im Jahr 2023 ins Leben gerufene Luminessence-Serie gibt die willkommene Gelegenheit, Aufnahmen, die in der goldenen CD-Ära entstanden sind, nun erstmals auf Vinyl zu bekommen.
Beide Alben des Trios, das aus Marilyn Crispell am Piano, Gary Peacock am Kontrabass und Paul Motion am Schlagzeug besteht, gehören zu den bisher rein digital erhältlichen Werken. Das 1997 entstandene „Nothing Ever Was, Anyway“ enthält ausschließlich Balladen, die von Annette Peacock komponiert wurden. Vier Jahre später erschien dann „Amaryllis*“, das aus selbstkomponiertem Material und Improvisationen besteht und nun auf exzellent klingendem und absolut rauschfreiem Vinyl zu haben. Dieser Hinweis ist wichtig, denn die Stimmung des Albums ist überwiegend von großer Ruhe geprägt, die irgendwelchen störenden Nebengeräuschen ungewollt viel Platz zur Entfaltung geben würde. Wer mit den Werken der einzelnen Musiker vertraut ist, wird feststellen, dass das Trio auf einigen Stücken die Möglichkeit auslotet, bis zu 30 Jahre alten Eigenkompositionen eine neue Gestalt zu geben. Marilyn Crispell hat sich dafür ihr Werk „Rounds“ ausgesucht, Gary Peacock das eröffnende „Voices from the Past“ sowie „December Greenwings“ und Paul Motian wirft dafür „Conception Vessel“ in die Runde.
Musik als Ergebnis spontaner, tiefgehender Kommunikation der Künstler.
| Titel | Marilyn Crispell / Gary Peacock / Paul Motian – Amaryllis |
| Label | ECM Records |
| Angehört von | Ralf Henke |
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