Von kaum einem Künstler gibt es dermaßen viele Alben, die den Begriff „Genius“ im Titel tragen und bei kaum einem ist er so passend gewählt wie bei Ray Charles. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend und in der Kindheit von mehr Schicksalsschlägen getroffen, als man denkt, verkraften zu können, erwuchs aus ihm einer der legendärsten Künstler, die die Musikwelt bis heute hervorgebracht hat.
Wer zwei unterschiedliche Seiten von ihm kennenlernen möchte, hat im Album „The Genius of Ray Charles*“ aus dem Jahr 1959 ideales Material dafür, zumal in der neuen Luxus-Version aus dem Hause Analogue Productions. Die zwölf Stücke dürfen sich auf zwei perfekten LPs ausbreiten, deren fantastisch überarbeiteter und sehr breiter Stereo-Sound mit 45 Umdrehungen unter der Nadel hindurchgezogen wird. Auf den sechs Stücken der ersten LP steht er mit seinem Piano einer Big Band vor, die sich aus Mitgliedern sowohl des Count Basie- als auch des Duke Ellington Orchestras speist, darunter Größen wie Zoot Sims, Paul Gonsalves und Clark Terry. Unter den Arrangeuren ist mit Quincy Jones eine weitere Legende zu finden. Es wird geswingt ohne Ende und Ray Charles legt sich ins Zeug, als würde er in einem vollbesetzten Stadion spielen, anstatt in einem Studio. Auf der zweiten LP agiert Ray Charles mit einem Quartett, die ein großes Streicher-Ensemble im Rücken haben. Sie geben sechs Balladen zum Besten, die man dem amerikanischen Musik-Katalog entnommen hat.
Der unvergleichliche Ray Charles läuft vor Bläser- und Streicher-Big Band zur Höchstform auf.
| Titel | Ray Charles – The Genius of Ray Charles |
| Label | Analogue Productions / Atlantic |
| Angehört von | Ralf Henke |
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