Mihalis Kalkanis dürfte vielen Musikinteressierten noch kein Begriff sein, was sich in seiner Heimat Griechenland anders darstellt. Dort gilt der Komponist, Bassist und Pianist als einer der aufstrebenden Stars des Genres und bereichert seit vielen Jahren zahlreiche Alben seiner Landsmänner und -frauen.
Mit „Emotions“ legt er nun das erste Album seiner eigenen Formation vor, mit der ihn vor dem Zeitpunkt der Aufnahme im Jahr 2020 bereits eine dreijährige Zusammenarbeit verband. In dieser Phase trat er mit nachhaltigem Erfolg auf einigen Festivals seiner Heimat auf und ließ seine Ideen nun in acht Kompositionen einfließen. Diese kombinieren akustische Instrumente mit elektronisch bearbeiteten Klängen und erzeugen damit im Kopf des Hörers verschiedene Bilder aus allen Teilen Europas. Während griechische Motive vorherrschen, erinnern manche auch an den Jazz, wie er in Nordeuropa gepfl egt wird. Diese ließ er auf Festivals im Wettstreit mit Weltmusik, Ambient und traditioneller Musik Griechenlands antreten und hatte damit großen Erfolg. Seine Kreativität zeigt ein Ausschnitt seiner Biografie, in der zu lesen ist, dass der aus einer Musikerfamilie stammende Künstler seine Großmutter a capella ein griechisches Traditional singen ließ, um es dann mit elektronischen Klängen zu vermischen.
Solchen Experimenten begegnet man auf „Emotions“ nicht, sondern eher einem kühlen, dennoch emotionalen Sound, den er gemeinsam mit vier Musikern live in einer Athener Konzerthalle aufgenommen hat. Diverse elektronische und akustische Tasteninstrumente, Klarinette, Lyra und verschiedene Schlaginstrumente verbinden sich zu einem eigenständigen Klanggemälde, das man gehört haben sollte. Präsentiert wird es in einem schlicht gestalteten Klappcover, das eine tadellos klingende und verarbeite LP enthält.
Jazz aus Griechenland, der die Neugierde auf mehr weckt.
| Titel | Mihalis Kalkanis Group – Emotions |
| Label | Helenic Jazz Society |
| Angehört von | Ralf Henke |
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