Afra Kane – Could We Be Whole

Genre: Neo Soul-Jazz

Wer die vorherigen Veröffentlichungen dieser außergewöhnlich talentierten Sängerin, Pianistin und Komponistin kennt, der wird nicht sonderlich überrascht sein, was sie nun auf ihrem ersten Album bei einem Major-Label zu Gehör bringt. Dabei war seit ihrer Auszeichnung mit dem Montreux Jazz Talent Award im Jahr 2019 klar, dass hier eine Künstlerin heranreift, deren Karriere eine intensive Beobachtung wert ist.

Nach einigen nur digital vertriebenen Songs, veröffentlichte sie 2022 ihre erste LP „Hypersensitive“, dem nun „Could We Be Whole“ nachfolgt. Mit verantwortlich für den fantastischen Sound ist von Anfang an Christophe Farine, der auch für die beachtenswerten Bass-Linien zuständig ist, die dafür sorgen, dass Afra Kane insbesondere bei der jüngeren Hörerschaft gut ankommt. Diese ist Tochter nigerianischer Einwanderer und in Italien aufgewachsen. Ihr Musikstudium führte sie unter anderem in die Schweiz, von wo aus sie dem Genre neue Impulse verleiht. Die aktuellen zwölf Stücke werden sich in der Rückschau vermutlich nur als weiterer Schritt an die Spitze des modernen, vokalorientierten Soul-Jazz erweisen.

Zeuge dieser Entwicklung zu werden, sollte Ziel eines jeden sein, der diesem Genre auch nur im Entferntesten etwas abgewinnen kann. Erfreuen kann man sich an einer Vielzahl von Stilen, die den Hauptgenres Soul, R&B sowie Jazz zuzuordnen sind und sich in komplexen Arrangements zu Songs verbinden, die sehr lange angenehm im musikalischen Gedächtnis des Hörers haften bleiben werden. Mit Afra Kane hat eine Musikerin die Bühne betreten, die das Genre absehbar bereichern, wenn nicht anführen wird, so wie Samara Joy den Vocal Jazz. Afra Kane klingt auf Songs wie „Death in my Dreams“ jetzt schon so erwachsen, als wenn sie bereits auf eine lange Karriere zurückblicken könnte.