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Musikrezension > Platte > 09.01.2025

Annette Peacock – An Acrobat’s Heart


Genre: Avantgard Vocal Jazz

Die Aufmachung des Albums lässt nicht vermuten, dass es sich um eine Veröffentlichung aus dem Hause ECM handelt, sind Portrait-Fotos des Künstlers auf dem Cover doch dort die absolute Ausnahme.

Nachdem Annette Peacock mit ihren Kompositionen einigen ECM-Alben entscheidende Impulse gegeben hat, veröffentlichte sie im Jahr 2000 dort ihr erstes und bis heute einziges Album unter ihrem Namen. Dieses ist nun erstmals auf Vinyl erhältlich, ausgeführt als Doppel-LP in einem Klappcover. In seiner Stilistik weicht es sehr stark von anderen Alben ihrer seit Mitte der 1960er Jahre währenden Karriere ab. In den Anfängen begeisterte sie das Publikum mit elektronischen Abenteuern, verfremdete dabei auch ihre Stimme durch einen Ringmodulator und experimentierte mit Rock und Rap. Nichts von dem findet sich auf „An Acrobat’s Heart“, das das Ergebnis einer im Jahr 1997 vom ECM-Mastermind Manfred Eicher bei ihr in Auftrag gegebenen Komposition für Streicher und Piano ist. Hier ist nur ihre zerbrechliche Stimme und ihr unprätentiöses Klavierspiel zu hören, ergänzt durch das Cikada String Quartett. Das sich über 15 Stücke erstreckende Album, das Annette Peacock komplett selbst komponiert hat, nimmt den Hörer mit auf eine avantgardistische Reise, die zwar nicht so experimentell ist, wie das, was beispielsweise von der norwegischen Sängerin Karin Krog zu hören ist - für die Annette Peacock auch komponiert hat - jedoch sehr weit entfernt von dem, was gemeinhin unter der Bezeichnung Vocal Jazz zu erleben ist.

Es geht ätherisch und minimalistisch zu, Annette Peacocks Stimme bestimmt die Szenerie und die Streicher verleihen ihr stellenweise eine dramatische Wirkung. Der Tonfall ist gleichbleibend melancholisch und lässt somit eine gewisse Schwermut aufkommen, was die Menge der Hörer, die Gefallen an der Aufnahme finden, etwas begrenzt.


Unterm Strich...

KategoriePlatte
ProduktAnnette Peacock – An Acrobat’s Heart
HerstellerECM Records
Preis0 Euro
Getestet vonRalf Henke
Vorheriger Test

Einflussreich - Röhrenvorverstärker Air Tight ATC-7

Nächster Test

No Nonsense - Phonovorverstärker Dr. Feickert Analogue Vero S

Logo LP:Magazin

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Ralf Henke
Redakteur / Tester

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